Sich mit dem eigenen Körper anzufreunden, ist tatsächlich erlernbar! Allerdings braucht es Zeit und Geduld. Schließlich hat es Jahre bis Jahrzehnte gedauert, in denen wir gelernt und eingeübt haben, kritisch mit uns selbst und unserem Körper umzugehen.
Wenn ich kleine Kinder erlebe, bin ich immer wieder berührt, wie unbefangen sie sind! Sie strahlen ihr Spiegelbild an, zeigen ungeniert ihr kleines Bäuchlein und machen sich keinen Kopf darum, was andere von ihnen denken könnten. Im Laufe des Heranwachsens und sehr deutlich in der Pubertät verlieren die meisten von uns diesen unbelasteten Bezug zum eigenen Körper. Wir fangen an, uns zu vergleichen. Mit anderen Mädchen und Frauen, dem, was wir in Fernsehen, Internet oder Zeitschriften sehen. Wir lernen, uns kritisch zu betrachten und fühlen uns selten gut genug. Irgendwann kommt es uns dann fast natürlich vor, so zu denken, es ist zur Gewohnheit geworden.
Ich bin selbst durch diesen Prozess gegangen und seit einigen Jahren dabei, diese Gewohnheiten abzulegen und neue, wohlwollendere Gewohnheiten einzuüben. Aus meinen eigenen Erfahrungen sowie Literatur und Studien zum Thema Körperimage, Körperakzeptanz und Körperbewusstsein habe ich nun ein 8-Schritte-Programm entwickelt, mit dem ich Dir helfen möchte, Dich in Deinem Körper wieder wohler zu fühlen.
Heute stelle ich Dir die 8 Schritte kurz vor. In den folgenden Wochen widme ich jedem der Schritte einen einzelnen Artikel, in dem ich Dir Hintergründe und Übungen näher vorstelle und Literaturtipps gebe. Ich freue mich, wenn Dir die kleine Serie hilft, Anstöße gibt und Du Dich wieder ein wenig verbundener fühlst mit Deinem Körper und Dir selbst!
Kopf und Körper einbeziehen
Wichtig ist mir bei den 8 Schritten, dass Kopf und Körper einbezogen werden, denn nicht alles lässt sich allein übers Reden und Durchdenken ändern. Besonders die Punkte 6 und 7 beziehen darum auch den Körper und Deine Sinne in die Übungen ein.
1. Achtsamkeit hinsichtlich Gedanken, Botschaften und Bewertungen
- Hier geht es um Beobachtung und Bewusstwerdung der eingangs erwähnten Gewohnheiten, sich selbst und andere zu kritisieren, zu bewerten und zu vergleichen.
- Auch das Hinterfragen, welche Botschaften wir von unserem Umfeld, den Medien und der Gesellschaft mitbekommen haben und ob sie überhaupt für uns passen, gehört dazu.
- Abschließend schauen wir, ob wir für Dich unpassende Botschaften nicht austauschen können und spielen gedanklich ein bisschen mit der Vorstellung, wie Dein Leben mit anderen Botschaften aussehen würde.
- Link zum Artikel
2. Diäten als Nicht-Lösung
- Viele Frauen, die mit ihrem Körper unzufrieden sind, versuchen ihn zu ändern. Sei es durch Diät, Sport oder auch Schönheitsoperationen. Mein Ansatz ist, Deinen Körper erst einmal so anzunehmen wie er ist. Durch die wachsende Akzeptanz entsteht der Wunsch nach einem besseren Umgang mit sich selbst, der nicht von Druck und Zwang bestimmt ist, sondern von Selbstfürsorge.
- Link zum Artikel
3. Mediendiät & neue Vorbilder
- Es wäre enorm hilfreich, verschiedene Menschen und Figurtypen, also Vielfalt, in den Medien zu sehen. Solange diese Vielfalt noch nicht gezeigt wird, hilft es, Dir selbst Vor-Bilder zu suchen, die Deinem Typ und Deiner Figur entsprechen (z. B. Bloggerinnen).
- Auch eine „Mediendiät“ kann hilfreich sein. Ich lese beispielsweise kaum noch Frauenzeitschriften und fühle mich sehr viel besser. Das verwundert nicht, denn Studien haben gezeigt, dass sich Frauen beim Betrachten der „perfekten Bilder“ in Frauenzeitschriften schon nach wenigen Minuten schlechter fühlen.
- Link zum Artikel
4. Selbstbewusstsein stärken
- Mit mehr Selbstbewusstsein fällt es Dir leichter, zu Dir und Deinem Körper zu stehen, egal ob Deine Figur dem aktuellen Schönheitsideal entspricht oder nicht.
- Übungen und Tipps dazu verrate ich Dir im Artikel zu Punkt 4.
5. Dankbarkeit
- Bei der jahre-, wenn nicht sogar jahrzehntelangen Kritik am Körper und der eigenen Figur ist es wichtig, auch einmal wahrzunehmen und wertzuschätzen, was Dein Körper bereits alles für Dich getan und mit Dir erlebt oder vielleicht sogar durchgestanden hat.
6. Bewegen mit Freude – Den Körper spüren
- Sich spüren statt trainieren, diesen Ausspruch habe ich von Tina Stavemann und er trifft den Nagel auf den Kopf!
- Natürlich spricht nichts gegen Training, wenn Du Freude daran hast. Für viele Frauen ist Sport jedoch eher Zwang und Schufterei zur Kalorienverbrennung und ich wünsche mir, dass Du die Freude an der Bewegung wiederfindest. Auch das hilft Dir, Dich wieder mit deinem Körper zu verbinden.
7. Genusstraining
- Genusstraining ist eine etablierte Methode aus der verhaltenspsychologischen Psychotherapie. Du lernst, jeden Deiner Sinne bewusst zu aktivieren, die kleinen Dinge des Alltags wieder zu genießen und für den Moment innezuhalten.
- Dadurch wird Deine Wahrnehmung sensibilisiert, Entspannung gefördert und Du hast mehrere kleine Genussinseln in Deinem Alltag, so dass Du nicht den Eindruck hast, nur noch von Stress, Hektik und Termindruck umgeben zu sein.
- Letztlich kommst Du dadurch Dir selbst und auch Deinem Körper wieder näher.
8. Alternativen & Perspektiven entwickeln
- Wenn sich Deine Gedanken nicht mehr um Gewicht und Figur drehen, wofür würdest Du Deine Zeit dann einsetzen? Wenn Du nicht mehr glaubst, erst x Kilogramm abnehmen zu müssen, bevor Du Deine Träume und Ideen umsetzt, was würdest Du dann tun? Darum geht es im letzten Punkt des 8-Schritte-Programms. Bist du dabei? 🙂
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