Suche
Suche Menü

Der Food ’n‘ Love Onlinekurs: Endlich entspannt essen!

Was das Thema Ernährung angeht, gab es in den letzten Wochen einen unterirdischen Tief- und einen wunderbaren Höhepunkt zu vermelden:

  • Der Tiefpunkt war die vor Fatshaming strotzende Edeka-Kampagne #issso, zu der die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung ein treffendes Bild erstellte, das ich hier verwenden darf.
  • Hervorragend auseinandergenommen wurde die  Kampagne außerdem von Lu zieht an.
  • Die Kampagne verlinke ich mit Absicht nicht, doch wenn Du „Edeka issso“ oder „Edeka Eatkarus“ bei Youtube eingibst, findest Du sie.
  • Wie gerufen ging als Höhepunkt letzte Woche der Food ’n‘ Love Onlinekurs an den Start, den ich Dir heute vorstellen möchte. Meines Wissens nach ist das der erste wirklich körperpositive Onlinekurs zu entspanntem bzw. intuitivem Essen in Deutschland. Darum habe ich die Macher/-innen Moritz Warntjen und Jenny Ospelt um ein Interview gebeten und wünsche Dir viel Spaß beim Lesen!

(© Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung)

Interview zum Food ’n‘ Love Onlinekurs

Moritz und Jenny entspannt am Strand

Wie habt ihr euch kennengelernt und wie seid ihr auf die Idee zu diesem Kurs gekommen?

Moritz: Zu dem Kurs kam es eigentlich durch meine Erfahrungen mit dem Buch „Food ’n‘ Love“. Ich habe viele Zuschriften von Leserinnen und Lesern bekommen, die sehr begeistert von dem Buch waren. Ich habe diese Leser dann häufig nach ein paar Monaten erneut kontaktiert und musste feststellen, dass diese Begeisterung schnell abflaut und viele wieder Diäten oder irgendwelche Ernährungskonzepte starten. Da ist mir klar geworden, dass man eine zum Teil 30 Jahre andauernde Gehirnwäsche durch unsere Gesellschaft, wie unser Körper auszusehen hat, was gesundes Essen ist, wie Abnehmen und Diäten angeblich funktionieren, nicht so einfach mit einem Buch rückgängig machen kann. Mir wurde dann klar, dass man dieser Gehirnwäsche etwas entgegen setzen muss. So ist dann dieser sechsmonatige Kurs entstanden.

Jenny: Ich hatte Moritz‘ Buch auf meinem Blog rezensiert, weil ich es so grandios fand. Auf I LOVE SPA geht es zwar in erster Linie um Spas & Wellness, aber im Großen und Ganzen ja letztenendes um Entspannung. Und wenn man sich mal anschaut, was in der Yoga Szene abgeht, kann ein bisschen „Entspannung im Kopf“ in Bezug auf die Ernährung nicht schaden. Das kam dann auch super an. Nach der Veröffentlichung connecteten Moritz und ich uns dann über Facebook und zur Weihnachtszeit packte ich nochmal ein Interview mit ihm auf den Blog mit dem Titel „Die Diät ist nur die kleine Schwester der Ernährungsumstellung“. Wir merkten dann irgendwie ziemlich schnell, dass wir auf einer Wellenlänge unterwegs sind, trafen uns vergangenen Sommer erstmalig offline in Berlin und als Moritz mich ein paar Monate später fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm zusammen einen Online Kurs zu machen, musste ich keine Sekunde überlegen!

Was bedeutet für euch, normal zu essen? Wie unterscheidet sich euer Kurs von anderen Kursen zu „Intuitivem Essen“?

Moritz: Normal essen bedeutet für mich, dass ich einfach esse, worauf ich Lust habe. Es bedeutet für mich, die Kontrolle über das Essen abzugeben und an meinen Körper zurückzugeben. Es bedeutet auch anzuerkennen, dass unser Bauch viel besser darin ist, zu erkennen, was der Körper gerade braucht. Dafür braucht es keinen Experten, der mir das sagt. Und um der Frage vorwegzugreifen: Ja, unser Körper erkennt auch, wenn bestimmte Dinge nicht gut für uns sind.

In unserem Kurs ist Essen tatsächlich nur ein Teil unter vielen. Wenn es um Essen geht, dann handelt es sich um intuitives Essen in seiner radikalsten Form. Es geht um das völlige Vergessen von Essensrestriktionen. Wenn ich mir jetzt nur den Teil anschaue, der sich auch tatsächlich ums Essen dreht, dann unterscheiden wir uns hier von anderen Kursen zum Intuitiven Essen dadurch, als dass wir sehr konsequent sind. Die meisten anderen intuitiven Kurse machen viele Kompromisse. Entweder aus Unwissenheit oder um Teilnehmer mit gewissen Versprechungen zu ködern. Abnehmen oder auch Zunehmen ist ein Nebenprodukt von Intuitivem Essen, aber niemals das Ziel. Wenn ein Kurs verspricht, dass man durch Intuitives Essen abnimmt, dann ist das absolut gegen das Konzept. Wenn bestimmte Lebensmittel tabu sind, zu bestimmten Uhrzeiten gegessen werden soll, bestimmte Mengen gegessen werden sollen, dann ist das ebenfalls ein Kompromiss.

Jenny: Der wesentlichste Unterschied ist auch in meinen Augen, dass es in unserem Kurs nicht ums Abnehmen geht. Der Begriff „Intuitives Essen“ wird aktuell dahingehend sehr häufig missbraucht. Die wenigsten Menschen entsprechen optisch dem aktuell propagierten Schönheitsideal. Unser Bauchgefühl jetzt auch noch für Diätpropaganda zu missbrauchen ist einfach nicht fair. Ohne Selbstannahme, Selbstakzeptanz und Selbstliebe geht es nicht. Daran arbeiten wir auch im Kurs. Denn wenn die zentralen Probleme mal angeschaut werden, ruckelt sich alles andere oftmals zurecht und die Definition über das Äußere steht nicht mehr so stark im Fokus.

Euer Kurs beinhaltet neben Videos und Texten zum Thema Essen unter anderem auch die Themen Bewegung und Kleiderkauf. Was erwartet die Teilnehmer_innen in diesen Modulen?

Moritz: Sich zu bewegen ist eine großartige Sache! Damit meine ich nicht nur Sport, sondern auch Spaziergänge, mit Kindern tollen oder im Wasser zu planschen. In unserer Diät- und Körperoptimierungswelt ist Sport und Bewegung aber etwas ganz anderes geworden. Es geht kaum noch um die Freude. Es geht darum den eigenen Körper zu formen. Sport ist zu einer Buße geworden, wenn man Nachtisch gegessen hat und eine Art Bestrafung dafür, dass der eigene Körper nicht Modelmaßen entspricht. Sport und Bewegung wird nur noch als Kalorienverbrennungs- und Muskelaufbau-Beschäftigung gesehen. Und Sport zählt nur, wenn er „offiziell“, das bedeutet mit Sporttasche und Sportklamotten gemacht wird. Was für ein Blödsinn!

Wir sagen, es gibt nur einen einzigen Grund sich zu bewegen: Spaß. Wenn es keinen Spaß macht, dann mach es nicht.

Jenny: So sieht’s aus. Und zum Thema „Kleiderkauf“: Ich denke, wir kennen alle dieses frustrierende Gefühl in Umkleidekabinen unter Neonlicht. Hinzu kommt, dass die Hersteller von Saison zu Saison augenscheinlich kleiner schneidern und wir immer größere Größen kaufen müssen. Es geht aber nicht nur ums Einkaufen. Wir knöpfen uns im Kurs auch den aktuellen Klamottenbestand vor und misten aus.

Wie begleitet ihr die Teilnehmer_innen während des Kurses?

Moritz: Wir begleiten alle Teilnehmer_innen während des Kurses in einer geheimen und versteckten Facebook-Gruppe. Es gibt in jeder Woche eine oder mehrere Wochenaufgaben und die finden meist auch in der Gruppe statt. Das bedeutet man berichtet, was man erlebt hat bei der Wochenaufgabe, du sprichst darüber. Hierbei kommt es jedoch nicht so sehr auf die Interaktion mit uns an. Viele Menschen, die zum Teil jahrelang Diäten machen, verschieben immer ihr Glück im Leben auf die Zukunft. „Wenn ich endlich schlank bin, dann werde ich XYZ“ Viele verstecken diese Seite von sich durch Scham und öffnen sich kaum jemandem. Deswegen ist die Gruppe auch dazu da, endlich aus diesem Versteck zu kommen und mit anderen zu sprechen, denen es ähnlich geht.

Können Interessent_innen jederzeit einsteigen oder beginnt der Kurs jeweils zu einem festen Zeitpunkt?

Jenny: Da wir die Teilnehmer(-innen) ja über die vollen 6 Monate begleiten und da der Kurs auch viel Interaktion der einzelnen Teilnehmer(-innen) innerhalb der Gruppe beinhaltet, startet er immer nur zu festen Zeiten. Wir peilen den nächsten Kursstart in ungefähr 2 Monaten an.

Was kostet der Kurs und ist auch Ratenzahlung möglich?

Jenny: Je früher man sich entscheidet, mit dabei zu sein, desto günstiger ist der Kurspreis. Das ist bei Online Kursen ja so üblich. Der Early Bird Preis liegt bei umgerechnet 38€ monatlich. Das ist in etwa so viel wie eine durchschnittliche Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Kurzentschlossene zahlen in Summe 254€. Die Teilnehmer(-innen) entscheiden selbst, ob sie in Raten zahlen oder den ganzen Betrag auf einmal.

Was wünscht ihr euch für eure Kurs-Teilnehmer_innen?

Moritz: Ich wünsche mir für die Teilnehmer_innen, dass in den sechs Monaten langsam eine Last von ihnen abfällt und sie immer mehr Lust auf das echte Leben im hier und jetzt bekommen. Ich wünsche mir, dass die Fantasien von dem „besseren und schlankeren Ich“ nach den sechs Monaten der Vergangenheit angehören.

Jenny: Dem möchte ich mich anschließen. Es wäre cool, wenn der Kurs es schafft, dieses Brainwashing in Bezug auf Ernährung und Körperkult, dem wir ja alle ausgesetzt sind, ein Stück weit auszuhebeln. Dass alle Absolvent(-innen) wieder Spaß am Essen und an der Bewegung finden und dass der Genuss und die Freude wieder im Vordergrund stehen und nicht die Selbstgeißelung.

Ich hoffe, Dir hat das Interview gefallen und vielleicht hast du Interesse, den Onlinekurs der beiden zu buchen? Ich erhalte übrigens keine Provision 😉 Moritz findest du außerdem auf seinem Food ’n‘ Love-Blog und Jenny bei I LOVE SPA.

••••••

Dir hat der Artikel gefallen? Dann teil ihn doch einfach! Du willst keinen Beitrag verpassen? Dann abonniere gern meinen Newsletter (erscheint maximal 1x monatlich):

Zum Newsletter anmelden

Anja Wermann

2 Kommentare

Kommentare sind geschlossen.